Gabun

Walter Schicho

Gabun: Neokoloniale Dominanz und Rentenökonomie

Rohstoffreichtum und eine geringe Bevölkerung machten Gabun „zur Rentenökonomie par excellence in Afrika” (Hillebrand 1993:73). Etwas grösser als die frühere Bundesrepublik Deutschland, mit etwa 2/3 der Einwohnerzahl von Berlin, dem dritthöchsten Pro-Kopfeinkommen Afrikas (2023: 8.420 US-$) und einem Ausländeranteil von 18% (in 2020) blieb dieser „Rentenstaat”, obwohl geprägt durch krasse Ungleichheit, politisch lange stabil. Anders als es die rezente Entwicklung in den frankophonen Staaten Westafrikas zeigt, hat Gabun bis heute ein enges Verhältnis mit Frankreich, vollzog aber zugleich eine Annäherung an das britische Commonwealth. Der Afrikahistoriker J. Rich nannte es 2007 „das perfekteste Beispiel für Neokolonialismus auf dem gesamten Kontinent“. Daran änderte auch die Beseitigung der „Präsidialmonarchie“ der Familie Bongo durch einen Militärputsch im Jahr 2003 nichts.

>>> Kurze Geschichte von Gabun

 

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